Nachgefragt bei Bruno und Hildegard Arnold

Bruno Arnold hat dem Familienunternehmen und den Salatsaucen den Namen gegeben. Wichtig für den Werdegang ist auch seine Frau Hildegard. Während der Patron produzierte und auslieferte, kümmerte sie sich um neue – teils auch skeptische – Kundschaft.

Hildegard und Bruno, wie kann man sich die Anfänge eurer Salatsauce vorstellen?

Hildegard: Im Restaurant Sand hatten wir eine grosse Stammkundschaft. Anfänglich fragten einige Gäste in der Küche bei Bruno, ob er ihnen etwas von seiner feinen Salatsauce abfüllen könne, sie hätten morgen Besuch. Wir bekamen immer mehr Anrufe, wo man diese Salatsauce kaufen könne … Da sagte ich, dass sie in den Sand kommen müssten und wir die Sauce in ausgewaschene Eptinger-Glasflaschen abfüllen könnten. Einmal hat eine Frau aus Solothurn angerufen und sich beschwert: Sie wolle nicht jedes Mal wegen einem Liter Salatsauce nach Obwalden fahren. So suchten wir nach geeigneten Verkaufsstellen. Aber es war schon erstaunlich, wie weit die Leute für unsere Sauce gefahren sind.

Bruno: In Rothenburg haben wir im Verkauf mit 25 Halbliter-Flaschen angefangen. Die Ladeninhaberin wollte zuerst nichts wissen. Die Sauce sei zu teuer. Ich versuchte zu erklären, dass alles frisch sei. Und stellte die Flaschen ins Verkaufsregal. Mit dem Versprechen, dass ich in drei Wochen wiederkomme und die nicht verkaufte Ware zurücknehme. Nach zehn Tagen hat sich die Frau wieder gemeldet. Ich könne nochmals so viele Flaschen bringen.

Hildegard: Am Anfang bist du noch mit zwei Kisten – also insgesamt 50 Fläschli – nach Langnau gefahren.

Bruno: Ja, oder nach Willisau.

Hildegard: Wir haben damals auch selber etikettiert sowie in der Produktion und in der Abfüllerei geholfen. Eine enorme Arbeit.

Der direkte Kontakt zu den Läden und Konsumenten war einer der Gründe für das wachsende Vertriebsnetz. Aber sicher nicht der einzige?

Hildegard: Dass die Sauce so zu boomen angefangen hat, das war nicht zuletzt auch Kindern zu verdanken. An einer Degustation kam mal eine Mutter vorbei, mit vier Kindern im Schlepptau. Ich habe sie angesprochen, ob ich ihr etwas Gutes zum Probieren geben dürfe. Dann sagte sie zu mir, dass sie die Sauce kenne und sie diese nie mehr kaufe, ihre Kinder würden diese nicht essen, sondern trinken. (lacht)

«Dass die Sauce so zu boomen angefangen hat, das war nicht zuletzt auch Kindern zu verdanken.»
Hildegard Arnold

Habt ihr die ersten Salatsaucen gemeinsam entwickelt?

Hildegard: Ich war immer die Testerin. Wenn die Sauce mal anders schmeckte, dann sagte ich dies Bruno.

Bruno: Du hast aber auch Saucen entwickelt. Die spanische Salatsauce ist deine Kreation.

Hildegard: Das stimmt. Für eine grosse Veranstaltung im benachbarten Ennetmoos haben sie eine grosse Menge Kartoffelsalat bestellt. Die eigens dafür hergestellte spanische Sauce passte bestens zu den noch warmen Kartoffeln und gab dem Gericht einen rassigen Geschmack.

Bruno: Das war quasi die Geburtsstunde der spanischen Sauce. Rony hat sie dann trotz meiner anfänglichen Skepsis auf dem Schweizer Markt lanciert. Die Entwicklung ging im Vergleich zu anderen Saucen schnell. Bis zur endgültigen Rezeptur ist es immer ein Ausprobieren. Die Zutaten sind nicht immer gleich. Bei Frischprodukten wegen der Jahreszeiten, der Qualität oder einfach wegen den verwendeten Mengen. Dazumal hat man nicht alles auf die Goldwaage gelegt. Auch Gemüse und Kräuter, die man noch vom Kochen übrig hatte, hat man zum Ausprobieren dazugegeben.

Inzwischen führen eure Nachkommen das Familienunternehmen. Wie intensiv seid ihr selber noch im Betrieb eingebunden?

Hildegard: Das Herzblut ist noch da, aber wir sind nicht mehr im Tagesgeschäft dabei. Wir haben einfach gesagt, dass sie nichts an den bestehenden Salatsaucen ändern dürfen. Es ist eine neue Ära. Aber sie machen das wirklich gut.

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